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Elisabeth Grab-Schmidt Marburger Jahrbuch Theologie
XXVIII Wunder Evangelisches Verlagshaus, 2017, 188
Seiten, Paperback, 978-3-374-04544-0 24,00 EUR
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Marburger Theologische
Studien Band 125
Du bist der Gott, der Wunder tut.« (Ps
77,15) – In welchem Sinne ist der schon in der Alltagssprache
äußerst facettenreiche Begriff »Wunder« für den Glauben, seine
Sprache und seine theologische Reflexion unentbehrlich? Als Wunder
kann u. a. bezeichnet werden: das (angeblich) natürlicherweise
Unerklärbare; das zwar natürlich mögliche, aber ganz unerwartet
eingetroffene erfreuliche Ereignis; ein etwa wegen seiner
Großartigkeit Staunen erregendes innerweltliches Phänomen; aber auch
das Rätsel des Daseins und Fortbestehens des ganzen Weltprozesses.
Friedhelm Hartenstein und Michael Wolter untersuchen Gebrauch und
Funktionen des Wunderbegriffs im Alten Testament und in der
Jesus-Überlieferung. Albrecht Beutel präsentiert den Streit über
die Wunder in der Aufklärungstheologie. Heiko Schulz erörtert
Parameter zur Wunderanalyse und benennt Bedingungen, die den
Wunderglauben als prinzipiell rationalitätsfähig ausweisen. |
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Reinhard Müller
Jahwe als Wettergott
de Gruyter, 2008, 292 Seiten, Leinen, 23 x 15.5 cm
978-3-11-020731-6
129,95 EUR
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Seit langem wird vermutet, dass Jahwe,
der Gott des Alten Testaments, ursprünglich ein Wettergott vom
Typ des syrischen Baal gewesen ist. Die vorliegende Studie
liefert die exegetische Grundlage: Sie zeigt, dass sich in den
Psalmen 18, 24,
29,
36, 48, 65, 77,
93, 97, 98 und 104 alte Kultlieder
erhalten haben, die den Anfängen der Jahweverehrung nahe stehen.
Poetologische sowie form- und motivgeschichtliche Argumente
offenbaren das von diesen Texten gezeichnete Bild als
zweistufig: Auf der ältesten Ebene wird Jahwe als gewaltiger
Kämpfer besungen, der im Gewitter erscheint, seine mythischen
Feinde besiegt und der Erde Regen und Fruchtbarkeit spendet. Auf
einer etwas jüngeren Ebene wird dieser Wettergott als König der
Götter gepriesen, der durch seine Herrschaft die Weltordnung vor
den Mächten des Chaos schützt. Motivparallelen in syrischen und
mesopotamischen Wettergottüberlieferungen zeigen, dass sich die
althebräische Gottesvorstellung auf beiden Ebenen nicht
grundsätzlich von ihrer Umgebung unterschieden hat. Erst nach
dem Ende des Königtums hat die entstehende jüdische
Religionsgemeinde die alten Hymnen auf den königlichen
Wettergott tiefgreifend umgedeutet, wie sich an verschiedenen
Bearbeitungen der Psalmen ablesen lässt.
Beihefte zur Zeitschrift für die Alttestamentliche Wissenschaft
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